Die Steuertricks der Superreichen

Wie Millionäre legal Zigtausende Euro sparen
Deutschland, das Land der Dichter und Denker, ist in einem unerwünschten Bereich Weltmeister: der Steuer- und Abgabenlast. Nur in Belgien zahlen Arbeitnehmer mehr. Initiativen für Steuergerechtigkeit beklagen, dass Einkommen ungerecht und Vermögen zu niedrig besteuert werden. Superreiche umgehen geschickt die hohen Steuern, indem sie ihr Einkommen in Steueroasen umleiten und es nicht auszahlen. In diesem Blogbeitrag werden die drei Haupttricks enthüllt, mit denen die Reichen Millionen an Steuern sparen.
Trick Nummer 1: Vermögen liegt in eigener Firma
Um Steuern zu sparen, legen Superreiche ihr Vermögen oft in eigenen Firmen oder Stiftungen an. Dies hat den Vorteil, dass sie nur auf Gewinne und nicht auf Einkünfte besteuert werden. Diese Firmen werden oft als "Spardosen-GmbH" bezeichnet, da sie die Möglichkeit bieten, Ausgaben, die mit der Gewinnerzielungsabsicht zusammenhängen, zu mindern. Dies bedeutet, dass die Steuerbelastung erheblich niedriger ist als für Privatpersonen. Allerdings erfordert die Gründung einer GmbH beträchtliche Kosten, die nicht von jedem aufgebracht werden können, und der bürokratische Aufwand ist höher als im Privatleben.
Trick Nummer 2: Einkünfte werden über Unternehmen versteuert
Eine weitere Strategie der Superreichen besteht darin, Einkünfte über Unternehmen zu generieren. Beispielsweise können Gewinne aus Aktienverkäufen in vermögensverwaltenden Firmen verlagert werden. Dadurch fallen zwar Steuern auf den ersten Euro an, aber insgesamt beträgt die Steuerlast nur 1,54 Prozent, im Gegensatz zu fast 30 Prozent für Privatpersonen. Gewinne von Unternehmen werden ebenfalls mit etwa 30 Prozent versteuert, während die Einkommensteuer für Privatpersonen progressiv ist, was bedeutet, dass höhere Einkommen höhere Steuern zahlen, aber nur bis zu einer bestimmten Grenze.
Dies schafft Anreize zur Reinvestition, wie eine Studie des Instituts für Wirtschaft 2021 bestätigt. Die reichsten ein Prozent der Deutschen haben 56 bis 65 Prozent ihres Vermögens in Unternehmen investiert.
Trick Nummer 3: Vermögensverwaltende Firmen in Steueroasen
Viele Superreiche lenken ihre Gewinne über Steueroasen wie Irland oder Luxemburg, wo Unternehmensgewinne entweder niedriger besteuert werden als in Deutschland oder überhaupt nicht besteuert werden. Interessanterweise müssen diese Steueroasen nicht zwangsläufig im Ausland liegen, da einige deutsche Städte wie Zossen, Grünwald, Walldorf oder Maiz deutlich niedrigere Gewerbesteuerhebesätze als der Bundesdurchschnitt erheben.
Es ist jedoch zu beachten, dass die Einführung einer globalen Mindestbesteuerung die Legalität und den Nutzen dieser Praktiken für die Superreichen erheblich einschränken könnte.
Die Steuertricks der Superreichen mögen legal sein, doch sie haben erhebliche soziale und wirtschaftliche Auswirkungen. Während normale Arbeitnehmer in Deutschland hohe Steuern und Sozialabgaben leisten, nutzen die Superreichen diese Schlupflöcher, um ihren Beitrag erheblich zu reduzieren. Die Debatte über Steuergerechtigkeit und die Schließung dieser Schlupflöcher ist sicherlich ein Thema, das die Gesellschaft weiterhin beschäftigen wird.